Ing. Krennbauer fordert U-Ausschuss

Das eMail erging an LHStv. Ackerl, LR Haimbuchner, und an die Bgm. der Gemeinden im betroffenen Eferdinger Becken!

Sehr geehrte Herren !

Ich ersuche Sie einen Untersuchungsausschuß zu beschließen,  um die immer undurchsichtigeren Vorgänge zum Donauhochwasser 2013 endlich aufzuklären und Maßnahmen einleiten zu können, dass zukünfig solche Abläufe vermieden und die betroffene Bevölkerung informiert und eingebunden wird.

Aus der zunehmend komplexeren Sachlage nachfolgend nur 2 Fakten :

  1. Rolle des Landes bei der Änderung der Wehrbetriebsordnungen
    Uns liegt ein Auszug der Verhandlungschrift sowie des Bescheids zur WBO 2008  (für alle österreichischen Donaukraftwerke außer Aschach ) vor:

    1.1) Es fällt auf , dass neben Vertretern des Landes nur 2 Bürgermeister aus dem Marchland , aber kein einziger Vertreter aus dem Eferdinger Becken anwesend war

    1.2) Zum KW Asten führt der Amtssachverständige aus , dass ein 0,5 bis 1m höherer Oberwasserpegel erzielt und zugleich der Wendepegel um 0,1 bis 0,2 m angehoben wird. Das bedeutet für den Abfluss der Überfluter aus dem Eferdinger Becken eine drastische Verschlechterung und damit eine Erhöhung der Überflutung , da mit dem stärkeren Rückstau auch der Unterwasserpegel in Ottensheim steigt. Das Land hat weder dagegen eingesprochen , noch die Betroffenen informiert. Ein verstärkter Anstau für Linz ( bis an die Schmerzgrenze für die Industrie ) ist eigentlich unverständlich, wenn dadurch auch das Eferdinger Becken betroffen ist .
    Ist diese Maßnahme Teil des HW-Schutz zum Marchlanddamm ?

    1.3) Zum KW Ottensheim zitiert der Amtssachverständige aus einem Bericht des Verbunds und ein Plausibilitätsscheck  unsererseits ergibt extreme Abweichungen zwischen errechneten und 2013 gemessenen Pegelwerten . Damit sind die Rechenwerte zur Überflutung mehr als fraglich . Auch zu diesen Veränderungen hat das Land nicht informiert . Eine Bewertung der Überflutung ohne Berücksichtigung des wichtigen UW-Pegels beim KW Ottensheim ist unvollständig !

    1.4 ) Beim Vergleich der WBO 2010 für Aschach fällt auf , dass in dieser neuen  WBO nicht mehr das Entschlammen mittels Öffnen der Unterschützen noch vor Beginn der Ausuferung vorgeschrieben ist . Es sollte aber oberhalb der Schleuse eine Initialrinne freigebaggert sein ( was nicht der Fall war ) . Es wurde auch die max. zulässige Absenkgeschwindigkeit um 20% erhöht (trotzdem wurden viele Überschreitungen angegeben ) .

  2. Abläufe im KW Aschach während der Flut
    Aus dem Bericht der via donau (10.7.13 ) " Kontrolle des Wehrbetriebs der KW an der öster. Donau für das Hochwasserereignis im Juni 2013 " ist zu entnehmen :

    2.1) Die Werte für den Oberwasserpegel sind während der Katastrophe keine Messwerte sondern " vom 3.6 .2013 11:30 bis einschliesslich 4.6.2013 3:30 errechnete Ersatzwerte " ( des Verbunds ).

    2.2) Am 3.6.2013 4:15 wurde die linke Schleusenkammer für die Hochwasserabfuhr geöffnet und da wg. Verlandung kein Wasser abfloss , mußten um 5:20 alle Wehrfelder freigegeben werden . Erst um 16:15 konnte die Freigabe aller Wehrfelder beendet und zur besseren Steuerung der Hochwasserabfuhr ein Wehrfeld eingetaucht werden .

    2.3)Wenn tatsächlich die Messung für den Pegel , welcher geregelt werden soll, ausfällt und  alles aufgerissen werden muß , weil die Initialrinne oberhalb der Schleuse nicht geräumt war , müssen eigentlich sehr hektische und unkontolierte Zustände beim  Stau-bzw. Ablassbetrieb geherrscht haben . Das alles wird nicht kommentiert , sondern in einem 166-seitige Brief des LR   Anschober unerwähnt verpackt !

    2.4) Zu Glück hat sich das KW Aschach beim Wiederanstauen nicht an die WBO gehalten und damit den Überflutungszeitraum für das Eferdinger Becken nicht noch verlängert !

 Ich könnte seitenweise noch weitere Unzulänglichkeiten  dokumentieren , glaube aber , dass o.a. Gegebenheiten Anlass genug sind , die ganze Sache zu analysieren und nachhaltige Verbesserungen zu schaffen. Derzeit wird nur gemauert und hingehalten .
Ohne gesamtheitliche Analyse ist jeder zusätzlicher Hochwasserschutz nur Flickwerk ( siehe oben ! ) , welcher viel kostet und das Problem nur verschiebt !

Mit freundlichem Gruß / best regards
Ing. Franz Krennbauer
F. KRENNBAUER PROCESS ENGINEERING
Ingenieurbüro für
THERMISCHE VERFAHRENSTECHNIK & MASCHINENBAU
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