Krennbauer an Anschober: Es wird gemauert, behindert und abwertend dargestellt, wo immer es geht

Sehr geehrter Herr Landesrat !

Zu Ihren Ausführungen bei oben angeführter Sitzung bzw. in Ihrem Schreibens möchte ich zur Klarstellung festhalten:

Wir versuchen die Vorgänge zu analysieren um Optimierungspotentiale zu finden und stellen nicht nur Ungereimtheiten fest. Es wird gemauert, behindert und abwertend dargestellt, wo immer es geht.

IHRE INFORMATIONSPOLITIK

  • Unterlagen werden nur extrem verzögert und unübersichtlich so weitergegeben, dass jede Analyse sehr aufwändig ist.
  • Zur Sache selbst gibt es aus Ihrem Bereich keinerlei Fachinformationen oder -analysen sondern es wird nun seit fast  3 Monaten darauf verwiesen , dass 3 externe Gutachten vergeben wurden.
  • Ein "verbales Zuschütten" von Bürgermeistern mit Hilfe von Verbund und Fachbeamten in "Bürgermeisterrunden" soll wohl beruhigen, dient aber sicherlich nicht zur kritischen Analyse, Aufklärung und Bewertung.
  • Erst wenn wir wieder Mängel u. Ungereimtheiten aufzeigen, wird dies  (zumeist mit großer Zeitverzögerung ) verniedlichend und größtenteils subjektiv zur Kenntnis genommen.
  • Der Verbund hat am 19.08.13 erklärt , dass er keine Excel-Daten zu den Pegelständen und keine Berichte zu den "Hydraulischen Berechnungen" (für die einzelnen WBOs) weitergibt . Diese Daten müssten in Ihren Fachabteilungen aber verfügbar sein, falls diese tatsächlich analysieren und externe Studien beauftragen .

 

ZUR WBO ASTEN 2008

  • Erst wir mussten aufzeigen , dass (mit Parteienstellung des Land OÖ) um 1m höher angestaut wurde und z.B. Voest und Borealis extrem gefährdet waren ( die Umweltauswirkungen wären katastrophal gewesen)
  • Die Beschwichtigung ( siehe Pkt 4 !), dass die „hydraulischen Berechnungen" nur minimale Auswirkungen für Urfahr ergäben, halten wir für nicht plausibel . Wir haben darauf hingewiesen, dass die uns vorliegenden Berechnungsergebnisse für den Stauraum Ottensheim sehr stark von den tatsächlichen Pegelwerten beim HW 2013 abweichen. Der anwesende SV hat geantwortet, dass nach einem Hochwasser eben überprüft werden müsse.
    Wer hat  bisher was überprüft und welche Erkenntnisse gewonnen?
  • Warum staut man in Asten 1m mehr an, gefährdet Linz und Umgebung , wenn es keinen Effekt hätte.  Wenn stärker zurückgestaut wird hat das eine Auswirkung auf den UW-Pegel des darüberliegenden KWs.
  • In der gesamten Verhandlung wird der UW-Pegel KW Ottensheim nicht einmal erwähnt!

 

ZUM KW Aschach

  • Rund 1 Monat nach der Katastrohe übermittelt der Verbund „ungeprüfte Rohdaten" und wir stellen fest, dass in der kritischen Zeit mehrere Pegelwerte beim KW Aschach über lange Zeiträume auf 12 Komma-Stellen  ( Milliardstel mm! ) gleich sind.
    Im Bericht der via donau , welchen Sie uns mit 1 Monat Verzögerung übermittelt haben, wird festgehalten, dass es sich beim Oberwasserpegel um „gerechnete Ersatzwerte" handelt. .
    Zu den identen Pegelnwerten  z.B.: am  04.06.13 nachts für Unterwasser ( 01:45 bis 05:15 ), Agentie ( 3:30 bis 4:45 ) , Christl ( bis 11:00 ) gibt es keine Aussagen.
    Was sollen wir uns dazu  denken, was ist womit erwiesen ? Für die Schadensabdeckung durch eine  Versicherung würde der KW-Betreiber wohl erheblichen Klärungsbedarf haben . Ebenso erginge es einem Industriebetrieb gegenüber der Behörde.
  • Der Verantwortliche für die Verbundkraftwerke sagt am 19.08.13 , dass der Verbund das Kraftwerk Aschach immer unter Kontrolle gehabt hätte und selbst die Verschlammung oberhalb der Schleuse und die dadurch erforderliche vollständige Freigabe aller Wehrfelder wird als normaler Vorgang dargestellt. Dass die WBO eine Freihaltung der Schleusen vorschreibt und unsere Frage nach den Konsequenzen, wird ignoriert.
  • Im Bericht der via donau wird auf die Abweichung von der WBO beim Wieder-Anstau hingewiesen, welche sehr positiv und richtig war. Der Verbund erklärt, dass er dies nach Rücksprache mit der Obersten Wasserrechtsbehörde angeordnet hat. Warum ist das im Bericht der via donau nicht vermerkt ?
  • Es ist wohl unbestritten , dass eine WBO , welche ( ohne Nutzen  ) noch größeren Schaden für das Eferdinger Becken verordnet, sofort zu ändern ist.

 

DAS HOCHWASSERGESCHEHEN IM EFERDINGER BECKEN WIRD VOM UNTERWASSERPEGEL  KW OTTENSHEIM wesentlich BEEINFLUSST , da dies den ABFLUSS der ÜBERFLUTER BEHINDERT

  • Es liegen uns Lokalbeobachtungen vor , dass :
    • der Innbach ab 02.06.13 13:00 ( UW Ott=259,07m )
    • der Pesenbach in Goldwörth ab 03.06.13 04:15 ( UW Ott=259,76m) nicht mehr zur Donau abflossen
    • Aus Pegelaufzeichnungen in Hagenau erkennen wir idente Werte zum Anstieg wie beim UW KW Ottensheim
    • Ein Vergleich des UW-Pegel KW Ottensheim mit dem Wendepegel ( WP) im Handelshafen ergibt, dass Ersterer mit dem doppelten Wert des WP angestiegen ist .
    • Das bedeutet , durch einen um 0,5 m niedrigeren UW-Pegel beim KW Ottensheim hätte sich die Überflutungsdauer durch den Rückfluss
      • des Innbachs von ca 66 auf ca 50 Stunden
      • des Pesenbachs von ca 42 auf ca 24 Stunden reduziert , was eine drastische Reduktion der Überflutung bedeutet hätte !
      • Der extreme Pegelanstieg am 04.06 ab ca 00:00 im Bereich der Rodlmündung ( wir vermuten, dass der Pesenbach samt Überfluter ab einem gewissen Pegel zum Rodlabfluss gedrückt wurde ) wäre nicht eingetreten.
      • Welche Fachbeamte analysieren o.a. Lokalereignisse , um für die Zukunft regional Bewertungen und Prognosen zu stellen oder erwartet man sich , dass die Erkenntnisse von ortsfremden Institutionen kommen ?
      • Warum werden die Daten aus den "Hydraulischen Berechnungen" für Ottensheim und Asten nicht offengelegt und mit den tatsächlichen Pegelmesswerten verglichen?
        Dafür ist keine externes Institut erforderlich!
      • Wer erhebt Fakten zu Lokalereignissen w.o. a. um daraus Erkenntnisse zu gewinnen , Wien ,    Kassel ,... oder ?

 

Sehr GEEHRTER Herr LANDESRAT ,

all das oben Angeführte  ( und noch mehr ) müssen wir ( mit beschränkter Mannkapazität ) aufzeigen,

von Ihrem Verantwortungsbereich ( siehe oben ! ) kommt keine Unterstützung !

Die Rückmeldungen von Betroffenen und auch die ( unvermeidbaren ) Reaktionen Ihrerseits bestätigen uns in der Arbeit .

Bisher hat die Homepage www.hochwasser2013.at  mehr zur Aufklärung beigetragen als all die Sitzungen,  welche von Ihnen organisiert wurden.

 

PS.: Es ist für mich sehr verwunderlich , dass jemand den negativen Einfluss von reduzierter

Fließgeschwindigkeit und jahrzehntealten , extremen Schlammablagerungen auf die Wasserqualität

anzweifelt. Bewertungen werden insbesondere durch Ort und Art der Proben-Entnahme , sowie die

durchgeführten Untersuchungen beeinflusst.

 

Mit freundlichem Gruß / best regards

 

Ing. Franz Krennbauer

 

F. KRENNBAUER PROCESS ENGINEERING

Ingenieurbüro für

THERMISCHE VERFAHRENSTECHNIK & MASCHINENBAU

Zehetlandweg 60

4060 Leonding - Austria

phone:  ++43(0)732-676571

mobile: ++43(0)664-3126001

fax:       ++43(0)732-672795

mailto: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  www.fkpe.at