Rainer Kreslehner (aus Ottensheim) an die Plattform

Liebe um Aufklärung bedachte "Gesinnungsgenossen"!
Bin ein extrem Hochwassergeschädigter, der mit vielen Verwandten und Freunden bis Mo. 3.6. Mitternacht um unser Haus gekämpft und schlussendlich verloren  hat. Ich würde gerne die für dies Katastrophe mitverantwortlichen zu mir ins verlassene und noch immer unbewohnbare Haus, zu einem Gespräch einladen um diesen Menschen anschaulich zu vermitteln was da abgeht, was für Kummer, was für Leid mit so ein paar unkontrollierten Schleusenöffnungen verbunden ist. Ich hoffe inständig, dass jemand zu einem konstruktiven Gespräch bereit ist, um in Zukunft  zu verbessern, was nur zu verbessern geht..

Habe am 15.6. an 6 "renommierten - unabhängigen?" Zeitungen unten angeführten Artikel mit Bilder von Obermühl und Untermühl gesandt - und sie werden es ahnen - NULL- zurück bekommen - geschweige ist irgend etwas abgedruckt gedruckt worden.
Erst 14 Tage später als das Schlamassel nicht mehr zu verheimlichen war wurde angefangen zaghaft darüber zu schreiben. Jounalisten sollen doch in erster Linie Informationsvermittler sein und nicht Verheimlicher. Ich frage mich, wie Abhängig von der Politik sind eigentlich unsere unabhängigen Zeitungen? Wenn man sich manche Titelbilder ansieht, kann man sofort erkennen das dies sicher nur eine Notlösung war. Und dann gibt es Bilder von im Trockenen liegenden Booten in der Hochwasser führenden Donau und keine Zeitung bildet so etwas ab; nicht einmal auf der vorletzten Seite!
Mein Artikel:
Meine Familie und ich sind wie so viele oberhalb von Linz von den Donaufluten, verursacht nur zum Teil von einer Naturkatastrophe, unter Wasser gesetzt worden. (Keller und Garten komplett – Wohnräume EG 1,3m d.h. das Haus ist derzeit unbewohnbar).
Als erstes ist es mir ein Bedürfnis  mich zu bedanken. Bei den vielen Freunden, Bekannten und unbekannten Helfern, bei den Feuerwehren von Ottensheim und Waldburg bei Freistadt, bei der Gemeinde Ottensheim für die wirklich gute Organisation, bei Frau Gerlinde Gruber aus Gallneukirchen, die zu Hause gekocht und gebacken hat, sich ins Auto setzte, nach Ottensheim fuhr und dort die Speisen verteilte – meine Hochachtung! Die Hilfsbereitschaft war beeindruckend! Es ist erbauend zu sehen wie diese Katastrophe die Menschen zusammenführt, wie in der Not sofort geholfen wird.
Jedoch habe ich in der Nacht vom 3. Auf 4. Juni 2013 den letzten Glauben an das Gute in der Landes und Bundespolitik verloren. Wie viele Mitbürger, so habe auch ich mich ständig über das Internet informiert wie sich die Pegelstände verändern. Die Pegelstände der Zubringerflüsse Salzach und Inn waren schon stagnierend bis sinkend. Sogar in Linz wurde ein gleichbleibender Pegel gemeldet. Im Internet wurden Fotos verbreitet darauf sah man  Schiffe im Bereich Obermühl und Untermühl gestrandet bei Niederwasser. Und urplötzlich ohne Vorwarnung fing die Donau im Gebiet um Ottensheim – Goldwörth an zu steigen. Der Pegel stieg bis in der Früh noch um ca. 1m, was hydraulisch nicht zu erklären ist. Und hier drängt sich einem eine essenzielle Frage auf, deren Antwort die Landespolitik der leidtragenden Bevölkerung nicht schuldig bleiben darf!
Warum wurde die Bevölkerung nicht gewarnt? – Wir sind doch nicht mehr im Mittelalter – es gibt unzählige Möglichkeiten die Betroffenen zu warnen: Radio, Fernsehen, Internet, Telefon, Sirenen usw.
Es muss der Grund dieses für uns unerklärlichen Anstieges lückenlos aufgeklärt werden. Wir  wollen eine Liste mit den Pegelständen der Donau von Passau bis Linz vom 1.-9.6.2013 - Zeitpunkt, Zeitdauer und Ausmaß der Schleusenöffnung – Durchflussmengen - alle Parameter die der Aufklärung dienen.
Im 21. Jahrhundert, im Computerzeitalter, im Überwachungs- und Datenspeicherzeitalter, wo sogar unsere privaten Telefonate aufgezeichnet werden, wo alle Politiker von Transparenz sprechen und vor den Wahlen mit Aufhebung des Amtsgeheimnisses auf Stimmenfang sind, wird es doch ein Leichtes sein der Bevölkerung diese Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten und zu veröffentlichen.
Ich denke wenn diese Daten öffentlich sind, kann man nachvollziehen wie diese Katastrophe entstanden ist. Und wir benötigen dann für die Aufklärung keine deutsche Uni, die nach Monaten vielleicht ein Ergebnis bringt, wenn alles wieder „Schnee von gestern“ ist.
Wir wollen einfach die Wahrheit erfahren – ob wir,  auf Kosten von Prestigeprojekten, wie den Marchlanddamm, der einfach funktionieren musste, oder von Industrieanlagen in Linz usw. „abgesoffen“ wurden
Und wenn dies so sein sollte, dann muss die Regierung so fair sein dies eingestehen und uns den gesamten Schaden ersetzen und uns nicht mit 20 – 50 % der Rechnungen, die wie bringen abfertigen. Der gesamte Staat hat sich auf unsere Kosten sehr viel gespart.
Das persönliche Leid, der Stress, der Wertverlust der Liegenschaft kann so und so nicht abgegolten werden!
 
Rainer Kreslehner
Ottensheim
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