Sepp Bucher (ehemaliger Steyregger Bürgermeister) an Josef Eidinger

Ein KRONE(c)-Artikel:

Skandalöser und skurriler geht es nicht mehr!

Wie der ehemalige Steyregger Bürgermeister Sepp Buchner der KRONE mitteilt, baggert seit mehr als einer Woche die Brandner Schiffahrts - GmbH. aus Wallsee mit einem riesigen Baggerschiff unvorstellbare Mengen an Donau-Sedimentschlamm aus den Linzer Hafenbecken, den das vergangene Hochwasser eingeschwemmt hat.
Soweit logischerweise nachvollziehbar.
Skandalös aber ist es, dass dieser Sedimentschlamm auf der Höhe Steyregg/Windegg wieder in die Donau entsorgt wird, um sich beim nächsten Hochwasser dann wieder flussabwärts in Häusern, Gärten, Feldern und Wissen abzulagern und wieder großes Leid und große Schäden verursachen wird.


Wie die Aussagen von Umweltlandesrat Rudi Anschober, dass das Zurückkippen des Donauschlammes von Privaten aus Gärten, Wiesen und Feldern in die Donau nur in Kleinstmengen von 1 Scheibtruhe gestattet ist, in diesem Fall zu interpretieren ist, wäre interessant.
Der Linzer Hafen ist in die Unternehmensgruppe der Stadt Linz eingebunden, ist also im weitesten Sinn ebenfalls ein Privater und gehört jedenfalls nicht zum Fließgewässer Donau.

Es ist daher die grundsätzliche Frage zu stellen, warum ein Privater "Kleiner" nur 1 Scheibtruhe des Donauschlammes , der ihn beschädigt hat, in die Donau entsorgen kann, das große und zweifellos wichtige Unternehmen Linzer Hafen aber sinnloser Weise Millionen Tonnen an Sedimentschlamm wieder in die Donau schütten kann, um beim nächsten Hochwasser die Unterlieger zu schädigen.

Und damit, so Buchner, zeigt sich die Grundproblematik der Donaukraftwerks-Stauräume:
Solange diese Stauräume lt. Meinung Buchners nicht laufend vom Sedimentschlamm gereinigt werden, weil ja der laufende Abtransport dieser Sedimente Richtung Schwarzes Meer vielfach durch die Staustufen unterbrochen ist, solange sind Hochwässer mit ihrem fatalen Schlammaustrag aus den Kraftwerksstauräumen die logische Folge.

Die Politik und damit der Gesetzgeber ist einfach zu feige, den Donaukraftwerken die laufende Räumung der Stauräume vorzuschreiben. Diese räumen nur jeweils die Schifffahrts-Rinnen. Die Politiker ermöglichen damit bewusst die für die Kraftwerksbetreiber billigste und wirtschaftlichste Schlammentsorgung durch Hochwasserereignisse, die in Folge zu Leid, Zerstörung und großen Schäden, die privatisiert werden, führen.
Durch die riesigen, permanenten Schlammablagerungen in den Stauräumen verkleinert sich das Fassungsvermögen des Donaubettes immer mehr.
Buchner versucht das den Politikern mit einem einfachen Beispiel begreifbar zu machen:
Wenn man einen 5 - Liter Topf mit 3 Litern Sand füllt, sollte man sich dann nicht wundern, dass er dann nicht mehr 5 Liter, sondern eben nur mehr 2 Liter Wasser fasst und alles andere überläuft.

Die Politik versucht wie immer nach einer Hochwasserkatastrophe, sich herauszureden, fährt in die Hochwassergebiete, um sich fotografieren zu lassen, streut der Bevölkerung Sand in die Augen und speist sie dann mit Brosamen aus Steuergeld, die sie Hochwasserhilfe nennt, ab.
Eine Schande und ein Skandal, so Buchner abschließend, der weiß, wovon er spricht: Steyregg ist auch eine Hochwassergemeinde, auch wenn sie jetzt durch den errichteten Hochwasserschutz besser davongekommen ist, als die Gemeinden westlich von Linz.   
                                Sepp Buchner eh.