Ich verlange die Re-Verstaatlichung der Wasser- und Strom-Wirtschaft!

Ich kann die Runzeln auf den Stirnen kritischer Leser direkt sehen, wenn sie diese Überschrift lesen. „Warum will er das?“, werden sich manche fragen, wo doch jeder weiß, dass der Verbund ohnehin in mehrheitlich öffentlicher Hand ist.



 

Ich will das deswegen, weil die Struktur des Unternehmens, und die damit verbundenen „Missions & Objectives“ wieder „unabdingbar PRO Bevölkerung“ abgeändert werden sollen!

Heute erdreistet sich der Bund zu der Äußerung: „Wir sind da, um Strom zu erzeugen, nicht um Hochwasser zu verhindern!“ Wie bitte?
Wer immer diesen Vertreter des Verbundes in die Lage versetzt hat, diesen Satz mit dem Brustton der Überzeugung auszusprechen, hat einen schweren gesellschafts-politischen Fehler gemacht.

Der „alte Verbund“, die DOKW also, war STETS daran interessiert, Hochwasser zu verhindern. Es ist denkunmöglich, dass die DOKW den Satz „Ihr werdet kein Hochwasser mehr haben“ fahrlässig ausgesprochen hat. Ganz im Gegenteil. Seit die Donau „reguliert“ ist, kann man sie auch „regulieren“.
Genau diesen Umstand hatten die DOKW-ler im Auge, als sie mit diesem Slogan um die Zustimmung der Bevölkerung zum Bau des KW Ottensheim warben.

Und genau dort will ich wieder hin!

Und wenn das Strukturierungs-Mittel „Rück-Verstaatlichung“ heißt, dann soll mir das recht sein. Alle Mittel sind erlaubt, um in diesem Land den VERSTAND wieder vor die GIER zu setzen. Vor persönliche Anhängigkeiten von Entscheidungs-Befugten. Vor die Chuzpe, einem Betroffenen die Absiedelung als „Option“ zu verkaufen, um damit den Freibrief für kommende Überflutungen zu bekommen.

JENE LEUTE, die die Donau bewirtschaften, müssen wieder ausschließlich im Sinne der Bevölkerung, und nicht in irgendeinem anderen Interesse ihren Job machen!

Überlegen Sie doch mal. Warum ist das Land OÖ so „großzügig“ mit den Absiedelungs-Prämien?
Das hat einen einfachen Grund: die alternativ notwendige Beseitigung der seit der „Pseudo-Privatisierung“ nicht mehr entfernten Schlamm-Massen würde ein VIELFACHES davon kosten.

Ich sage: „Wir – die Menschen, der Staat - investieren gemeinsam in diese Schlamm-Beseitigung und die Betroffenen siedeln dafür NICHT ab!“


Liebe Grüße Herbert Weissengruber


 

Ing. Franz Krennbauer schreibt dazu:

Servus Herbert !
 
Im derzeitigem System agieren :

1) Der Kraftwerksbetreiber

2) Die " Oberste Wassererechtsbehörde " ( Landwirtschaftsministerium(!) , wer ist der größte Wasserverschmutzer ?)

3) Die Via donau, als ausgelagerter Betrieb des Infrastrukturministeriums
 
Die 3 sind offensichtlich bestens mit einander vernetzt , wie sonst könnte 2), basierend auf "Hydraulischen Berechnungen"
von 1) die WBO ändern, ohne es selbst überprüfen zu können ( dass solche "Berechnungen", je nach zugrundegelegter
Annahmen sehr fraglich sind, haben die tatsächlichen Pegel beim HW 2013 eindeutig belegt) .
 
Warum sich m.E. nichts ändern würde:
 
A) Was ändert sich, wenn in der aktuellen politischen Landschaft (Ministerialbürokratie (*) macht durch Analysen und
     einseitige Darstellungen  Politik und das mehrheitlich nach "schwarzen od. Giebelkreuzwünschen" )
     ein nunmehr verstaatlicher Kraftwerksbetreiber um sein Vorteile bemüht ?
 
B) Müßte nicht bereits jetz ,das zuständige Ministerium die Interessen der Menschen wahrnehmen und alle WBO's so festgelegen,
    nach HW-Geschehnisse kritisch analysieren und ständig optimieren ?
 
C) Werden nicht auch verstaatlichte Betriebe ( insbesondere, wenn sie nicht 100% schwarz sind ) nach kurzfristigen  
    Wirtschaftskriterien beurteilt ?
 
 
(*) Zitat von einem Ministerialrat : "Ministere kommen und gehen,...." ( Wirtschaftsminister war: Schüssel )
 
Mit freundlichem Gruß / best regards
 
 Franz Krennbauer