Bei uns im oberen Donautal habe ich das Gefühl, dass die Sache eingeschlafen ist

 

Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. Weissengruber!
 
Mit großem Interesse verfolge ich Eure Aktivitäten auf "Hochwasser 2013" und bin dankbar für die Informationen die ich über E-mail erhalte.

Bei uns im oberen Donautal habe ich das Gefühl, dass die Sache eingeschlafen ist, zumindest habe ich von Aktivitäten der betroffenen Gemeinden schon lange nichts mehr gehört.

Fest steht offensichtlich nur, dass der Pegel Achleiten zu einem Prognosepegel für das obere Donautal ausgebaut wird.

Es ist traurig, dass der Informationsfluss von den Gemeinden zu der betroffenen Bevölkerung offenbar bereits wieder versiegt ist obwohl von uns Betroffenen wiederholt darauf hingewiesen wurde, dass es für uns, zur Verarbeitung dieses Ereignisses, wichtig wäre mitzubekommen, welche Aktivitäten von unseren Gemeinden gesetzt werden. Man fühlt sich bereits jetzt wieder alleine gelassen.

Was wegen der nicht durchgeführten Kompensationsbaggerungen (etwa Höhe Schlögen) von den betroffenen Gemeinden Waldkirchen-Wesenufer und Hofkirchen i. Mkr. unternommen wurde, dazu  habe ich auch keine Informationen.  Nach Angaben des Verbundes ist durch die Sedimentablagerungen nach dem Hochwasser 2002 die Hochwasserlinie oberhalb davon um 30 cm höher mit erhöhtem Überschwemmungsrisiko für namentlich angeführte Orte (z.B. Freizell, Wesenufer, Niederranna). Nach dem Hochwasser 2013 sind laut Angaben eines Verbundmitarbeiters im Rahmen einer Infoveranstaltung im oberen Donautal nochmals 0,5 Mio. Kubikmeter Sediment dazugekommen.Eine Schadenserhebung durch den Verbund in den betroffenen Gemeinden ist meines Wissens bislang nicht erfolgt, zumindest bei mir war noch niemand.

Auch eine vor etwa 2 Monaten an des zuständige Ministerium bzw. Minister Berlakovich gerichtete Anfrage ,worauf sich die Fristsetzung für die Kompensationsbaggerungen bis 2017 begründet obwohl bereits 2002 eine erhöhung der Übertschwemmungsgefahr für benannte Orte festgestellt wurde, blie bislang unbeantwortet.

Offenbar will man die Sache durch Nichtreagieren ins Leere laufen lassen. Mit mir aber nicht! Ich warte jetzt ab, ob am Jahresende die von LR Anschober versprochenen Untersuchungsergebnisse vorliegen und was sie ergeben. Sollte ich das Gefühl haben, dass die Probleme des oberen Donautales dabei nicht entsprechend berücksichtigt wurden, werde ich etwas unternehmen. Ich denke da auch an die Volksanwaltschaft. Dies wäre evtl. auch für Euch Betroffene im Eferdinger Becken  eine Option.
 
Im Anhang eine Zusammenstellung meiner Recherchen zum Informationsfluss BH - Gemeinde - Feuerwehreinsatzkräfte in meinem Bezirk Rohrbach wo mein Elternhaus betroffen war (Niederranna). Daraus lässt sich ableiten, dass die sinngemäße Aussage von LH Dr. Pühringer "alles gut gelaufen" absolut nicht zutrifft um es vorsichtig zu formulieren. Ich fühle mich als Hochwasseropfer durch diese Aussage und die aus der Recherche  gewonnenen Erkenntnisse verarscht. Aus diesen ergibt sich  meines Erachtens zumindest der dringende Verdacht, dass in meinem Bezirk weder die BEL im Bereich der Gemeinde Hofkirchen (Bürgermeister) noch die TEL im Bereich der Feuerwehr von der BEL der BH Rohrbach entsprechend informiert wurden, geschweige vor einem HQ 100, größer als 1954, gewarnt wurde. Was ich mich in der Zwischenzeit auch schon oft gefragt habe. Wo war eigentlich der Zivilschutz bei diesem Hochwasser 2013? Insbesondere was die Warnung der Bevölkerung betrifft?
 
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Lothar Leitner
Wels/Niederranna

Zusammenstellung meiner Recherchen zum Informationsfluss BH - Gemeinde - Feuerwehreinsatzkräfte in meinem Bezirk Rohrbach