Die dramatischen Folgen des Hochwassers: die Emotionen gehen hoch!

Es wird niemals die EINE Sichtweise auf die Situation rund um das Hochwasser 2013 geben. Beide Seiten, sowohl jene, die dableiben wollen, als auch die Absiedelungs-Willigen haben jeweils valide Argumente.

Eine vom letzten Hochwasser besonders betroffene Familie hat auf den letzten Eintrag auf der Plattform hin geschrieben:



Sehr geehrter Herr Zincke,
wenn ich in Goldwörth auf der sicheren Seite wäre, möchte ich auch nicht weg.
 
Aber Punkt 1.  Wir sind seit 1979 in Hagenau , nicht erst seit kurzer Zeit
 
Punkt 2  Wenn Ihre Partnerin das Hochwasser 2013 nur knapp überlebt hätte, möchten Sie dann auch nicht weg ?
 
Punkt 3  Bevor mein Mann das nächste Hochwasser gesundheitlich nicht mehr aushält, wer übernimmt dafür die Verantwortung ?
 
Pinkt 4  Jeder soll machen können, was er will. Also, warum werden wir boykottiert ?

Ihr konnt doch Alle bleiben, wir " pecken " nicht auf die Bleibewilligen hin, aber Eure Plattform will unser Vorhaben verzögern.

Wenn wieder Wasser kommt und mein Mann das nicht mehr überlebt, klagen ich die Verzögerer öffentlich an.

Ich haben zwar auch schon eine Mail bekommen, in der mir erklärt wurde, ich möge doch dann unsere Wohnsituation ändern und wegziehen.
Aber wer zahlt mir dann die Miete ?
 
Nur einige Gedankengänge, die wahrscheinlich für viele lächerlich sind.  Für mich nicht.


Ich darf, als letztendlicher Betreiber der Plattform, dazu wie folgt Stellung nehmen:

  • Eines kann man in dieser Welt ganz sicher sagen: Die Verantwortung für das Handeln einer Person wird immer und ewig bei der Person selbst liegen.

  • Die lebensbedrohenden Umstände eines Partners dürfen daher niemandem angelastet werden, der nichts damit zu tun hat. Aber ganz besonders nicht jenen, die sich auf dieser Plattform für einen „bessere Lösung für ALLE“ engagieren.

  • Diese Plattform will gar nichts verzögern. Diese Plattform will dafür sorgen, dass der alte DOKW-Spruch: „Mit den Kraftwerken werdet ihr keine Hochwasser mehr haben!wieder in die Realität umgesetzt wird. Dazu gehören u.a. gravierende Änderungen in der Struktur des Verbundes.

  • Wenn das, was diese Plattform erreichen will, wirklich erreicht werden kann, dann können alle ruhig dort bleiben, wo sie heute wohnen! Dann sind die Hochwasser dort nur kontrollierte Überschwemmungen, aber keine Jahrhundert-Katastrophen mehr.

  • Wenn der Verbund, als das völlige Gegenteil der DOKW, sagt: „Wir sind da, um Strom zu produzieren, und nicht um Hochwasser zu verhindern!“, dann liegt man bei der Suche nach Verantwortlichen in diesem Bereich wesentlich näher, als bei uns!

  • Ich nehme die Drohung „die Plattform anzuzeigen“ als das hin, was es wahrscheinlich ist: ein Ausdruck tiefsten Unmuts und völliger Orientierungs-Losigkeit. Wir haken diese Drohung als Hilfeschrei Ihrerseits ab, und bieten im Gegensatz dazu ALLEN  BETROFFENEN Kooperation, Hilfe und Unterstützung an.


Herzlichst
Ihr Herbert Weissengruber


Die Antwort kam bald zurück:

Mit öffentlich anklagen meinte ich sicherlich keine Klage bei Gericht, eher schon eine Anklage in aller Öffentlichkeit über die Medien.
Warum denken nur alle immer gleich an Gericht und Prozess ? Es gibt für mich moralischere Instanzen als unsere Gerichtsbarkeit.
Wir möchten aber auch keine Überflutungen im kleineren Rahmen mehr aushalten müssen.
Also nochmal, macht was Ihr machen müsst oder wollt, aber verzögert nicht " das Weggehen können " derer, die das einfach wollen.


 

Ich glaube, WIR können auch nicht ÜBERALL helfen:

Ich mache Ihnen folgenden – konstruktiven – Vorschlag: warten Sie, bis Sie wissen, wie viel Geld Sie wirklich bekommen. Und dann setzen wir das Gespräch fort.
Nach unserer Theorie wird diese Zahl UM WESENTLICHES kleiner sein, als die Leute erhoffen! Damit wird die „Enteignung“ für viele zum passenden Begriff werden!

Bei Ihnen sehe ich eigentlich nur folgenden Ausweg: WEG! SOFORT! Egal, wie viel das kostet! Diesen „Ausweg“ sehen andere halt genau nicht so!

Liebe Grüße Herbert Weissengruber